Alpen im Tal

Alpe Klesenza im hinteren Großen Walsertal

Alpe Klesenza im hinteren Großen Walsertal ©Alex Kaiser, Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH

    Mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des Großen Walsertals – über 7.000 Hektar – sind Alpflächen und Weidegesellschaften. Die artenreichen Blumenmatten verwandeln die Alpen des Großen Walsertales zu attraktiven Land­schaften.

    Bereits die Rätoromanen trieben ihr Vieh während der Sommermonate auf die Alpe, etliche Alpnamen zeugen davon. Die Walser brachten die Dreistufenwirtschaft mit Heimgut, Maisäß und Alpe mit. Bis heute werden im Großen Walsertal 47 Alpen bestoßen, auf 20 dieser Alpen erfolgt die Milchverarbeitung in zumeist genossenschftlichen Alpsennereien.

    Dreistufenwirtschaft
    Die Dreistufenwirtschaft prägt seit Jahrhunderten die Landwirtschaft im Großen Walsertal. Sie folgt einem natürlichen Rhythmus. Über die Sommermonate wandern die Tiere in drei Stufen vom Bauernhof im Tal über den Maisäß bis hinauf auf die Alpe – und Anfang Herbst wieder Schritt für Schritt zurück ins Tal.

    Sobald die Vegetation auf rund 1.200 m dies zulässt, ziehen die Tiere ab Mai auf den Maisäß, eine Zwischenstation auf halber Höhe zur Alpe. Hier finden sie die ersten saftigen Gräser und frischen Kräuter des Jahres, bevor sie Mitte Juni – je nach Schneelage und Wetter – weiter auf die Hochalpen getrieben werden. In der Zwischenzeit nutzen die Bauernfamilien die Zeit im Tal für die Heuernte. Nach etwa 100 Tagen, rund um den Schulanfang im September, kehren Tier und Mensch ins Tal zurück. Im nächsten Jahr beginnt der Kreislauf aufs Neue.

    Für die Kühe ist dies "Sommerfrische", für die Älpler/innen eine arbeitsreiche Zeit. Und die Alpbewirtschaftung ist für das Große Walsertal weit mehr als die reine Kulturlandschaftspflege. Die Beweidung der Wiesenflächen bis weit hinauf auf rund 1.500 bis 1.600 m schützt vor Erosion, Muren und Lawinen.