Forum Gelebte Regionalität – ein zweitägiger Diskus zu den Möglichkeiten, Regionalität nachhaltig auf den Teller zu bringen

    Die Zeit ist reif, nun gilt es vermehrt gemeinsam ins Tun zu kommen - Einigkeit über das hohe Potenzial im Biosphärenpark Großes Walsertal mit den Nachbarregionen.

    Am 17. und 18. Oktober fanden sich in der Propstei St. Gerold etwa 80 Gäste aus dem ganzen Land ein, die garniert mit einem fachlichen Input des hochkarätigen Referenten Hannes Royer, Bergbauer und Obmann des Vereins „Land schafft Leben“ sowie einem begleitenden Moderatorenteam einen interaktiven Diskurs zu gelebter Regionalität führten. Nach ein paar Fakten und Denkanstößen wurde vor allem aktiv zugehört, diskutiert und in weiterer Folge konkretisiert, wie es in Zukunft noch besser gelingen kann, Kooperationen zu stärken und Regionalität auf den Teller zu bringen – im Privathaushalt genauso wie in Betrieben der Gastronomie und Hotellerie.

    Hannes Royer zeigte mit anschaulichen Beispielen auf, wie wichtig Ehrlichkeit in Kooperation, landwirtschaftlicher Produktion und dem Angebot regionaler Produkte ist. „Wahrheit und Schönmalerei liegen oft nahe beisammen. Transparenz und ein gemeinsamer Weg sind der Schlüssel dafür, die Chancen der Regionalität nachhaltig nutzen zu können, gerade als Biosphärenparkregion, aber auch in starken Kooperationen über den Tälerrand hinaus“, ist Hannes Royer überzeugt. Er lädt dazu ein, den Begriff Regionalität mutig weiter zu denken, klar zu definieren und damit die kleinräumigen österreichischen Strukturen nachhaltig zu stärken. „Im Durchschnitt sind aktuell nur etwa 9% einer Mahlzeit in einem österreichischen Gastronomiebetrieb auch österreichische Produkte, da gibt es dringenden Handlungsbedarf, möchte man ehrlich von Regionalität sprechen“, streicht Hannes Royer hervor. Fakt ist, dass regionale Produkte heimische Strukturen stärken und maßgeblich zu einer hohen Lebensqualität beitragen. Der Abendvortrag wurde aufgezeichnet und kann nachgehört werden.      

    Die Klima- und Energiemodellregion Biosphärenpark Großes Walsertal als Gastgeber beschäftigt sich mit ihren Akteuren schon seit dem Gründungsjahr 2000 mit den Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung und setzt diese konsequent um. Unterschiedliche Projektgruppen wie die Arbeitsgruppen zur Leitidee Urlaub im Biosphärenpark, das e5-Team, Bergholz, Talsennereien, Alchemilla Kräuterfrauen oder Bergtee widmen sich ebenso wie Direktvermarkter seit Jahren dem Thema, wie eine Stärkung regionaler Angebote gelingen und als Mehrwert für eine hohe Lebensqualität ebenso wie als konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel gelebt werden kann.

    Biosphärenpark-Obmann Josef Türtscher und Landtagsabgeordnete Andrea Schwarzmann sind sich einig, „dass enorm viel Offenheit und Bereitschaft zum gemeinsamen Gestalten in diesen beiden Tagen spürbar war und die Weisheit der Vielen nachhaltig zur Weiterentwicklung dieses wichtigen Themenfeldes genutzt werden kann“. 

    Die Veranstaltung konnte unterstützt durch das Netzwerk Kulinarik, die Klima- und Energiemodellregion, die langjährigen Biosphärenpark-Sponsoren Illwerke VKW, Land Vorarlberg, Walserversicherung und Raiffeisenbank Walgau-Großwalsertal sowie Emmi Österreich und Fohrenburger durchgeführt und mit der Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen mit regionalen Produkten wunderbar abgerundet werden. 

    Bilder der Veranstaltung am 17. und 18. Oktober 2021.

    Mitschnitt des Vortrages von Hannes Royer

    Zur Person Hannes Royer

    Hannes RoyerHannes Royer – Initiator, Gründer, Sprecher und Obmann: dem Schladminger Bergbauer und Unternehmer verdankt Land schafft Leben sein jetziges Aussehen und seine Richtung.

    Der geborene Kommunikator weicht die oft verhärteten Fronten zwischen den Branchen in der Wertschöpfungskette auf und bringt Bauern, Verarbeiter, Händler und Konsumenten an einen Tisch – und das wortwörtlich. 

    Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein zeigen beim Vater dreier Töchter kein ernstes Gesicht. Stets ein verbindendes Lächeln auf den Lippen interpretiert der stolze Landwirt sein Bauer-Sein auf eher ungewöhnliche Art. Unter anderem als Vielleser und begeisterter Sportler. Unkonventionell in allem anderen, bleibt er in Sachen Kulinarik strenger Traditionalist. (www.landschaftleben.at)