Neue Wege für eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum
Mobilität ist ein zentrales Zukunftsthema im Biosphärenpark Großes Walsertal. Als ländliche und dünn besiedelte Region steht das Tal vor besonderen Herausforderungen: weite Wege, viele Einzelhöfe und begrenzte Alternativen zum Auto. Gleichzeitig bietet genau diese Struktur Chancen für neue, gemeinschaftliche und klimafreundliche Mobilitätslösungen.
In der KEM-Phase (2023–2026) wurde mit dem Projekt „Mobilitätszukunft Großes Walsertal“ ein umfassendes Zukunftsbild für die Mobilität im Tal entwickelt. Grundlage war eine große Bevölkerungsbefragung im Jahr 2021, ergänzt durch Workshops, Interviews und wissenschaftliche Begleitung durch die Hochschule Liechtenstein. Dabei wurden erstmals Personenverkehr, Logistik und Daseinsvorsorge gemeinsam betrachtet – ein innovativer Ansatz für den ländlichen Raum.
Das Zukunftsbild Mobilität 2035
Ziel ist es, Mobilität im Großen Walsertal klimafreundlich, verlässlich und gemeinschaftlich zu gestalten. Das Zukunftsbild sieht eine Kombination aus öffentlichem Verkehr, On-Demand-Systemen und gemeinschaftlichen Lösungen vor.
1. Öffentlicher Verkehr als Rückgrat („Backbone“)
- Ausbau und Verbesserung des Busangebots mit früheren Abfahrten, längeren Betriebszeiten und besseren Anschlüssen an die Bahnhöfe Ludesch und Nenzing (Start neuer Bus ab Dezember 2025).
- Elektrifizierung der Busflotte – Initiative beim Verkehrsverbund deponiert.
2. Bedarfsgerechte Mobilität & Güterlogistik
- Entwicklung eines neuen On-Demand-Systems
- Kombination aus Personenbeförderung und Gütertransport (z. B. für Pakete, Nahversorger oder Tourismusbetriebe).
- Nutzung digitaler Plattformen zur Organisation und Buchung – mit Anschluss an bestehende Mobilitätsplattformen
- Einrichtung von „virtuellen Haltestellen“ an zentralen Punkten wie Betrieben, Weilerzentren und Freizeiteinrichtungen.
3. Weitere Maßnahmen für eine klimafitte Mobilität
- Verbesserung der Fußwege und Schließen bestehender Lücken.
- Förderung von nachbarschaftlichem Autoteilen (2025 umgesetzt - App MIMO).
- Anreize zur Elektrifizierung des regionalen PKW-Bestands.
Blick nach vorne: Mobilität weiterdenken
Ab 2026 wird die KEM in der nächsten Förderphase (2026–2029) den Fokus auf die Umsetzung des On-Demand-Systems legen – mit dem Ziel, Personen- und Güterverkehr intelligent zu verbinden und damit eine nachhaltige, leistbare Mobilität für alle Generationen zu schaffen.