„Den Quellen auf der Spur“ - Quellenkartierung im Biosphärenpark Großes Walsertal

    Quelle LitzeAngesichts zunehmender Extremwetterereignisse, zu diesen auch Dürreperioden und folglich Wasserknappheit zählen, wird der Schutz und das Wissen über Quellen im Biosphärenpark Großes Walsertal immer wichtiger. Neben ihrer essenziellen Rolle für die Wasserversorgung sind Quellen oft kleine, aber bedeutende Lebensräume für viele bedrohte Organismen. Der Druck, vorhandene Quellen zu nutzen und zu erschließen, hat sich durch den Klimawandel stark erhöht. Um einen umfassenden Überblick über die vorhandenen Quellen im Tal zu erhalten, startet die KLAR! Biosphärenpark Großes Walsertal ein Citizen Science Projekt.

    Die Life Science AG, die bereits erfolgreich ein Citizen Science Projekt zur Erfassung von Quell-Lebensräumen im Biosphärengebiet Schwarzwald durchgeführt hat, wird dieses Projekt nun auf die Begebenheiten im Großen Walsertal übertragen. Das bewährte Kartier- und Bewertungsverfahren erfasst neben der Lage auch Eigenschaften wie Quellgröße, Temperatur, kulturhistorische Bedeutung, Flora und Fauna sowie potenzielle menschliche Einflüsse. Alternativ zur analogen Erfassung wird auch die Qfield-App angepasst, sodass Spaziergänge im Großen Walsertal schnell zu kleinen Forschungsreisen werden können.

    Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung trägt der Biosphärenpark eine besondere Verantwortung für den langfristigen Schutz naturnaher Quellen. Wir setzen uns dafür ein, die Bereitstellung von Trinkwasser zu sichern und gleichzeitig den Lebensraum für seltene Arten zu schützen. Dabei ist auch eine möglichst naturverträgliche Nutzung der Quellen für die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen.

    Im ersten Schritt sollen Quellstandorte erfasst und über das Tal kartiert werden. Um dies möglichst flächendeckend zu realisieren, benötigen wir die Mithilfe motivierter Personen im Großen Walsertales. Das notwendige Wissen und die erforderlichen Hilfsmittel für die Erhebung werden am Samstag den 12. Oktober von 10:00 bis 16:00 Uhr in einem gemeinsamen Workshop im Biosphärenpark.Haus vermittelt. Nach dem Kurs inkl. kleiner Exkursion wissen alle Teilnehmenden über diese sensiblen Lebensräume Bescheid und sind in der Lage, Quellstandorte aufzuspüren, zu dokumentieren und erste Bestimmungen bezüglich der Quellenart vorzunehmen. Zudem wird ein Einblick in die quellenspezifische Tierwelt gegeben und erläutert, welche Rückschlüsse aus der vorhandenen Quellenfauna gezogen werden können.

    Interessierte bitten wir, sich vorab bei unserem Klar! Manager – Lukas Ellensohn unter klima@grosseswalsertal.at anzumelden. Dieser wird Ihnen alle weiteren Details zum Ablauf zukommen lassen.

    Österreich forscht

    Klar!

    Projektbeschreibung: Quellenkartierung im Biosphärenpark Großes Walsertal


    Hintergrund

    Quellen sind nicht nur essenziell für die lokale Wasserversorgung, sondern auch einzigartige Lebensräume für viele bedrohte Organismen. Angesichts des Klimawandels und zunehmender Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Wasserknappheit, ist der Schutz und die Erfassung dieser wertvollen Ökosysteme von wachsender Bedeutung. Im Biosphärenpark Großes Walsertal wird daher ein Citizen Science Projekt zur Kartierung und Dokumentation der Quellen im gesamten Tal gestartet.

    Projektziele

    Das Hauptziel des Projekts ist es, einen umfassenden Überblick über die vorhandenen Quellen im Großen Walsertal zu erhalten und deren Zustand sowie ökologischen Wert zu dokumentieren. Dies soll nicht nur dazu beitragen, die Wasserversorgung nachhaltig zu sichern, sondern auch den Lebensraum für seltene und bedrohte Arten zu schützen. Darüber hinaus wird durch das Projekt ein erster Schritt für ein langfristiges Monitoring etabliert, um Veränderungen der Quellen, etwa infolge des Klimawandels, rechtzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können.

    Durchführung

    Das Projekt wird in Kooperation mit der Life Science AG aus Basel durchgeführt, die bereits erfolgreiche Erfahrungen mit ähnlichen Projekten im Biosphärengebiet Schwarzwald gesammelt hat. Ein bewährtes Kartier- und Bewertungsverfahren wird auf das Große Walsertal übertragen. Dabei werden die Lage der Quellen, ihre Größe, Temperatur, die umgebende Flora und Fauna, sowie die kulturhistorische Bedeutung und mögliche menschliche Einflüsse erfasst.

    Citizen Science Ansatz

    Das Projekt setzt auf die aktive Beteiligung der Bevölkerung des Großen Walsertals sowie von Tourist:innen und temporären Bewohner:innen. Durch ihre Teilnahme werden die Teilnehmenden nicht nur in die wissenschaftliche Arbeit einbezogen, sondern gewinnen auch wertvolles Wissen über die lokalen Ökosysteme. Die Erhebungen können sowohl analog als auch digital über die angepasste Qfield-App erfolgen, was die Teilnahme für eine breite Zielgruppe attraktiv macht.

    Workshop und Ausbildung

    Um die Teilnehmenden optimal auf ihre Aufgaben vorzubereiten, wird am 12. Oktober ein halbtägiger Workshop (voraussichtlich von 10-16 Uhr) in Zusammenarbeit mit der Life Science AG angeboten. In diesem Workshop werden grundlegende Kenntnisse zu Quelllebensräumen, sowie zur Erfassung und Dokumentation von Quellstandorten vermittelt. Ziel ist es, alle Teilnehmenden in die Lage zu versetzen, eigenständig Quellen zu kartieren und so einen wertvollen Beitrag zum Schutz dieser Lebensräume zu leisten.

    Zielgruppe

    Das Projekt richtet sich an alle interessierten Bewohner:innen des Großen Walsertals, an Tourist:innen sowie an temporäre Bewohner:innen, die sich für den Schutz der Umwelt und die Erhaltung der Biodiversität engagieren möchten.

    Langfristige Perspektive

    Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, ein belastbares Monitoring-System zu etablieren, das es ermöglicht, Veränderungen der Quellen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels von großer Bedeutung, um die Widerstandsfähigkeit des Biosphärenparks Großes Walsertal gegenüber zukünftigen Herausforderungen zu stärken.

    Durch die Beteiligung der lokalen Bevölkerung und die Einbindung externer Expertise wird das Projekt zu einem integralen Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung des Biosphärenparks und fördert gleichzeitig das Umweltbewusstsein und das Gemeinschaftsgefühl in der Region.